#37 Was Dich nervt, liegt in Dir
Shownotes
Transkript anzeigen
00:00:00: Hast du schon mal darüber nachgedacht, warum dich manche Dinge so wahnsinnig nerven,
00:00:05: während sich für andere nicht mehr der Rede wert sind?
00:00:08: Dieses eine Geräusch, diese eine Bemerkung, diese eine Moment, der deinen ganzen Tag ruinieren kann,
00:00:15: aber warum eigentlich?
00:00:17: Vielleicht liegt das Problem gar nicht in der Situation selbst, sondern in der Bedeutung, die du ihr gibst.
00:00:30: Hallo und herzlich Willkommen zu einer neuen Folge von SuperCharge Your Life.
00:00:43: Heute möchte ich mit dir über ein Thema sprechen, das vermutlich jeder kennt.
00:00:48: Diese Situationen, in denen dich etwas so richtig nervt und du das Gefühl hast, gleich die Geduld zu verlieren.
00:00:56: Vielleicht ist das jemand, der beim Autofahren ständig die Spur wechselt oder, ich weiß nicht,
00:01:02: irgendeine Kleinigkeit im Alltag, wie ein Kollege, der den ganzen Tag laut auf seiner Tastatur rumhemmert.
00:01:09: Du merkst, wie sich dieses Unwohlsein langsam in deinem Kopf breit macht und plötzlich wird aus dieser Kleinigkeit irgendwie ein Riesending.
00:01:17: Kennst du das?
00:01:19: Das wird auf einmal so präsent, dass es dir den ganzen Tag verderben kann.
00:01:24: Irgendwie total irre, oder?
00:01:26: Und genau darum geht es heute.
00:01:28: Dieses Ding, dieses Problem, was eigentlich so nicht hätte existieren müssen.
00:01:33: Es wird erst dadurch zum Problem, dass es uns stört.
00:01:37: Und ich finde schon spannend, dass das eigentlich niemand so wirklich hinterfragt.
00:01:42: Wie nehmen das als gegeben hin?
00:01:45: Ja klar, stört mich das und deswegen ist es ein Problem.
00:01:48: Aber halt mal kurz.
00:01:49: Ist es das wirklich?
00:01:51: Ist es das Problem oder vielleicht eher unser Blick darauf?
00:01:56: Weißt du, ich glaube, wir übersehen oft, dass das, was wir als Problem empfinden, ganz viel mit uns selbst zu tun hat.
00:02:03: Mit dem, wie wir die Welt sehen, was wir erwarten, was wir ertragen können.
00:02:09: Und jetzt mal ehrlich, ist das nicht irgendwie auch ein bisschen absurd,
00:02:13: dass der Typ an der Kasse, der zu lang nach seinem Kleingeld sucht, uns die Laune vermiesen kann.
00:02:20: Als ob das irgendeinen echten Einfluss auf unser Leben hätte.
00:02:24: Aber trotzdem in dem Moment fühlt es sich so an.
00:02:28: Es fühlt sich riesig an, als wäre es fast schon ein persönlicher Angriff.
00:02:33: Total verrückt, oder?
00:02:36: Das Spannende ist, wenn wir das mal durch diese Brille betrachten,
00:02:40: dann merken wir, dass wir uns ganz schön oft selbst in diese Sackgasse manövrieren.
00:02:45: Und genau darüber will ich heute mit euch reden.
00:02:48: Vielleicht ist das ein Thema, wo man erstmal denkt, ja gut, aber manche Sachen sind halt objektiv nervig.
00:02:56: Und klar, ich verstehe das, keine Frage.
00:02:58: Aber was wäre, wenn wir lernen könnten, das anders zu sehen?
00:03:04: Wenn wir uns selbst die Macht geben, zu entscheiden, was wir überhaupt als Problem anerkennen.
00:03:10: Klingt jetzt vielleicht ein bisschen hochgegriffen, aber hey, warum nicht mal darüber nachdenken?
00:03:15: Das wird jetzt kein Vortrag, keine Sorge.
00:03:17: Ich will einfach nur mal mit euch zusammen diese Idee auseinandernehmen.
00:03:21: Denn ganz ehrlich, ich finde das wahnsinnig spannend, wie wir uns oft selbst Stress machen,
00:03:26: den wir vielleicht gar nicht haben müssten.
00:03:29: Also, lass uns mal genauer hinschauen, warum stören uns manche Dinge
00:03:34: und wie können wir das vielleicht ein bisschen lockerer sehen?
00:03:39: Okay, lass uns mal ein Schritt zurückgehen.
00:03:41: Du erinnest dich bestimmt noch an einen Moment, wo dich irgendwas so richtig auf die Palme gebracht hat, oder?
00:03:48: Dieses Gefühl, als ob die ganze Welt sich gegen dich verschworen hat,
00:03:52: weil keine Ahnung, jemand vor dir an der Kasse ewig gebraucht hat, oder der Nachbar schon wieder so laut ist.
00:03:58: Und jetzt stell dir mal vor, dass gleiche passiert jemand anderem.
00:04:02: Also, genau dieselbe Situation, nur eben nicht dir.
00:04:07: Und nun sag mal ehrlich, denkst du, derjenige würde das genauso schlimm finden wie du?
00:04:13: Ich meine, klar, vielleicht würde es ihn auch nerven, aber es kann genauso gut sein, dass es ihm völlig egal ist.
00:04:20: Und genau hier wird es interessant.
00:04:22: Warum stört dich das, während jemand anderes es wahrscheinlich noch nicht einmal wahrnimmt?
00:04:28: Liegt es wirklich an der Sache selbst oder vielleicht doch eher an dir?
00:04:33: Und ich weiß, das klingt jetzt erstmal so ein bisschen unbequem, aber genau darum geht es doch.
00:04:38: Unsere Probleme fühlen sich so riesig an, weil wir sie so wahrnehmen.
00:04:43: Das ist irgendwie wie so ein Filter, durch den wir alles sehen.
00:04:47: Und das macht die Dinge, die wir nicht mögen, plötzlich riesig.
00:04:51: Übertrieben gesagt, wir machen aus einem kleinen, piekstenen Weltuntergang.
00:04:56: Das krasse ist, wenn du anfängst das zu checken, dann siehst du plötzlich, wie wildkürlich das manchmal ist.
00:05:04: Ich hatte mal so eine Situation, ich erzähl dir das mal.
00:05:08: Da saß ich in einem Café und der Typ am Nachbartisch hat beim Reden ständig super laut geschmatzt.
00:05:14: Ich konnte mich gar nicht mehr richtig konzentrieren, weil mich dieses Geräusch wahnsinnig gemacht habe.
00:05:19: Ich dachte nur, Alter, warum macht er das? Ist er komplett bescheuert oder was?
00:05:24: Aber jetzt kommt der Punkt. Niemand anderes hat darauf reagiert.
00:05:28: Keiner. Alle anderen saßen da, haben ihren Café genossen und ich sitze da wie so ein Irrer und ärgere mich total.
00:05:37: Und da habe ich es kapiert. Das Problem war nicht der Typ, das Problem war ich.
00:05:43: Beziehungsweise meine Erwartung, dass sich alle um mich herum so verhalten sollten, wie ich es gerne hätte.
00:05:51: Und weißt du was ich damit meine? Das ist oft nicht die Situation, die uns aus der Bahn wirft, sondern unser Blick darauf.
00:05:58: Wir bewerten alles. Und diese Bewertung, die ist so subjektiv, dass sie nicht mehr in der Realität verankert sein muss.
00:06:07: Stell dir vor, jemand anderer würde das Schmatzen als Schamant empfinden.
00:06:11: Klingt verrückt, oder? Aber warum nicht? Für den könnte das genauso gut völlig unwichtig sein.
00:06:18: Das Interessante daran ist, wenn du anfängst solche Dinge zu hinterfragen, dann merkst du wie viel davon einfach deine eigene Wahrnehmung ist.
00:06:27: Und ich sage dir, das macht es nicht immer einfacher, aber es macht es irgendwie klarer.
00:06:33: Du verstehst plötzlich, dass das, was dich nervt, dich nur deshalb nervt, weil du es so empfindest.
00:06:39: Und ja, das klingt jetzt erstmal wie so ein kleines Mind Game. Aber wenn du ehrlich bist, es macht Sinn, oder?
00:06:47: Also, wenn wir uns das Ganze mal so richtig durch den Kopf gehen lassen, dann kommt man doch irgendwann an den Punkt, wo man sich fragen muss.
00:06:54: Warum lasst du mir das eigentlich zu? Warum geben wir diesen ganzen Kleinigkeiten, diesen, ich sage mal, Mini-Störfaktoren so viel Raum?
00:07:03: Und weißt du, was ich glaube? Es ist irgendwie eine Gewohnheit.
00:07:08: Wir haben uns daran gewöhnt, alles zu bewerten.
00:07:11: Alles, ob jemand so laut redet, ob der Nachbar zu oft sein Rasenmäht oder ob der Kollege wieder diesen blöden Spruch gebracht hat.
00:07:21: Alles kriegt von uns ein Label.
00:07:23: Und wenn dieses Label dann nervig oder anstrengend lautet, ja dann, BAM, wird es für uns zu einem großen Problem.
00:07:32: Das Verrückte ist doch, wenn wir mal so richtig ehrlich mit uns selber sind, dann hat das ganz oft gar nichts mit der Sache an sich zu tun.
00:07:40: Es geht dabei viel mehr um uns.
00:07:43: Vielleicht sind wir an dem Tag einfach
00:07:45: schon gestresst. Vielleicht hatten wir einen schlechten Morgen und dann knallt diese eine
00:07:49: Kleinigkeit oben drauf und zack wir explodieren innerlich. Und mal ehrlich, wenn man so betrachtet,
00:07:56: ist das eigentlich ziemlich unfair. Nicht nur den anderen gegenüber, sondern auch uns
00:08:00: selbst. Wir laden uns so eine Art unnötigen Ballast auf, der uns einfach nur runterzieht.
00:08:07: Und für was? Damit wir uns am Ende noch mehr ärgern.
00:08:11: Und jetzt kommt's. Was wäre, wenn wir das nicht mehr machen? Was wäre, wenn wir uns in
00:08:19: solchen Momenten fragen, muss mich das jetzt wirklich stören oder ist das eigentlich gar nicht so wild?
00:08:25: Stell dir mal vor, du würdest einfach entscheiden, dass es dir egal ist, dass du das Ding gar nicht
00:08:33: erst groß werden lässt. Weißt du, das heißt nicht, dass du plötzlich alles toll finden
00:08:39: musst oder so. Aber du könntest für dich sagen, okay, das nervt, aber es muss jetzt nicht mein
00:08:45: Tag ruinieren. Ich finde, allein diese Idee, dass wir uns das bewusst machen, hat schon so viel Kraft,
00:08:52: weil am Ende des Tages liegt es doch an uns. Wir entscheiden, wie viel Gewicht wir den Ding geben.
00:08:59: Und klar, das klingt erstmal wie so eine einfache Sache, aber wenn wir ehrlich sind, ist es das
00:09:05: überhaupt nicht. Es erfordert schon, dass wir uns selbst ein bisschen besser verstehen, dass wir
00:09:12: merken, wann wir einfach nur genervt sind, weil wir gerade sowieso auf 180 sind und wann da wirklich
00:09:19: was ist, dass uns wichtig sein sollte. Und ich glaube, da steckt was richtig Wertvolles drin.
00:09:25: Dieses Bewusstsein, dass wir mehr Kontrolle haben, als wir manchmal denken, weil mal ganz ehrlich,
00:09:32: wenn wir uns nicht mehr von jedem kleinen Ding aus der Ruhe bringen lassen, dann bleibt am Ende
00:09:38: so viel mehr Platz für das, was wirklich zählt. Und das klingt doch irgendwie nach einem ziemlich
00:09:43: guten Deal, oder? Weißt du, wenn ich so darüber nachdenke, dann glaube ich, wir könnten uns das
00:09:50: Leben oft so viel leichter machen, wenn wir einfach ein bisschen selektiver wären. Also,
00:09:55: ich meine jetzt nicht selektiv im Sinne von, ignoriere einfach alles, was sich nervt. So
00:09:59: funktioniert das ja nicht. Aber manchmal hilft es, so ein bisschen zu filtern, was wirklich
00:10:05: wichtig ist und was halt, ich sag mal, einfach nur lärm ist. Dieses alltägliche Hintergrundrauschen,
00:10:12: das uns immer wieder aus der Ruhe bringt, obwohl es eigentlich nichts mit unserem Leben zu tun hat.
00:10:17: Und genau da liegt doch der Schlüssel. Stell dir mal vor, du würdest in solchen Momenten
00:10:24: einen Schritt zurücktreten und ich frage, okay, wie groß ist das wirklich? Ist das jetzt so
00:10:30: ein Ding, das mich auch in einer Woche noch beschäftigt? Oft merkt man doch schon in dem
00:10:37: Moment, dass es eigentlich nicht der Rede wert ist. Also, ich meine, wie viele Sachen,
00:10:42: die dich heute noch total aufregen, sind in zwei Tagen komplett vergessen? Wahrscheinlich fast alle
00:10:48: oder nicht? Und allein dieser Gedanke kann manchmal helfen, die Dinge wieder ins richtige Verhältnis
00:10:54: zurück. Was mir persönlich auch oft hilft, ist einfach mal ein bisschen radikal ehrlich mit
00:11:00: mir selbst zu sein. Wenn mich etwas stört, frage ich mich manchmal, warum eigentlich? Was genau
00:11:06: triggert mich da so? Und meistens, und das meine ich jetzt wirklich ernst, hat es mit der Sache
00:11:12: selbst überhaupt gar nichts zu tun. Es ist eher mein eigener Kopf, der da ein Drama draus macht.
00:11:18: Zum Beispiel, wenn ich merke, dass ich genervt bin, weil irgendjemand irgendwas tut, was ich
00:11:25: selbst nie so machen würde. Ja, okay, aber ist das wirklich deren Problem? Oder ist das einfach nur
00:11:31: mein Ding, dass ich so denke? Und wenn man das erstmal checkt, dann verliert dieses genervt
00:11:36: sein plötzlich so ein bisschen seinen Griff. Es ist nicht mehr so mächtig, es wird, na ja, kleiner.
00:11:43: Und manchmal, wenn ich in so einer Situation bin, dann denke ich mir, okay, und was wäre jetzt,
00:11:51: wenn ich das einfach hinnehme? Ich meine jetzt nicht im Sinne von aufgeben oder alles akzeptieren
00:11:57: müssen, sondern einfach mal nicht dagegen ankämpfen. Einfach sagen, ja, das ist jetzt halt so,
00:12:05: aber ich muss da nicht drauf anspringen. Klingt fast zu simpel, oder? Aber genau das ist es ja,
00:12:12: diese kleinen simplen Dinge sind manchmal die, die am meisten verändern können. Du musst nicht
00:12:18: alles toll finden, aber du kannst entscheiden, wie sehr du es an dich heranlässt. Und vielleicht
00:12:25: ist das ja so ein Gedanke, den man sich mal mitnehmen kann, dass wir eben nicht alles groß
00:12:30: machen müssen, dass wir die Dinge auch einfach mal stehen lassen können, ohne uns komplett
00:12:35: reinzusteigern. Und wenn wir uns das öfter bewusst machen, dann wird es vielleicht mit der Zeit
00:12:42: ein bisschen entspannter. Und ich weiß nicht, wie es dir geht, aber ich finde ein bisschen mehr
00:12:48: Ruhe im Kopf, das klingt doch ziemlich gut oder nicht. Okay, und damit sind wir auch schon fast am
00:12:55: Ende für heute. Ich muss sagen, dieses Thema hat echt so viel Ebenen, dass man wahrscheinlich
00:13:00: Stunden darüber reden könnte. Aber worum ging es jetzt am Ende? Es geht doch darum, sich selbst
00:13:07: ein bisschen zu hinterfragen, nicht immer alles ernst zu nehmen und vor allem mal herauszufinden,
00:13:13: warum uns gewisse Dinge überhaupt so aus der Ruhe bringen. Weil ich meine, wie oft sind wir in
00:13:19: unserem eigenen Kopf gefangen? Anstatt einfach mal durch zu atmen und uns zu fragen, ist das jetzt
00:13:26: wirklich mein Problem? Oder mache ich es gerade zu meinem? Und naja, meistens ist es doch das zweite,
00:13:33: oder? Was ich daran total spannend finde, ist, dass das eigentlich eine total befreie Erkenntnis sein
00:13:40: kann. Ich meine, wenn du wirklich verstehst, dass du selbst entscheiden kannst, wie sehr dich etwas
00:13:45: stört, dann bist du doch plötzlich nicht mehr so ausgeliefert, oder? Das nimmt so ein bisschen
00:13:50: diesen Druck raus, weißt du? Und das heißt nicht, dass du alles perfekt hinkriegen musst,
00:13:55: oder dass dich nie wieder etwas nerven darf. Aber vielleicht reicht es schon, wenn du die ab und zu
00:14:01: klar machst? Hey, das ist vielleicht gar nicht so groß, wie es gerade scheint. Halt einfach mal kurz
00:14:09: dem Ball flach halten. Ich hoffe wirklich, dass du aus der Folge heute irgendetwas für dich mitnehmen
00:14:15: konntest. Vielleicht ist es einfach nur dieser eine Gedanke, dass Probleme manchmal gar keine
00:14:21: echten Probleme sind, sondern eher so kleine Stolpersteine, die wir selbst größer machen,
00:14:26: als sie sein müssten. Oder wenn du das nächste Mal in so einer Situation bist, wo irgendwas oder
00:14:32: irgendwer dich aus der Ruhe bringen will, dann denk vielleicht mal daran, es ist okay, wenn es da
00:14:38: ist, aber es liegt bei dir, wie viel Raum du dem Ganzen gibst. Also, danke, dass du dir heute
00:14:44: die Zeit genommen hast, hier reinzuhören. Ich schätze das wirklich sehr und es bedeutet mir
00:14:49: echt viel, dass du dabei bist. Wenn dir die Folge gefallen hat oder wenn du denkst, dass jemand
00:14:55: anderes genau das gerade hören müsste, dann schick sie doch weiter oder erzähl jemandem davon. Und
00:15:01: wenn du Lust hast, mir deine Gedanken dazu zu schicken, ich freue mich immer von euch zu hören.
00:15:05: Bis dahin, hör auf dein Herz, vertraue auf deine innere Stimme und vergiss nicht,
00:15:11: die Antworten liegen in dir. Unbox yourself and supercharge your life.
00:15:19: [Musik]
Neuer Kommentar