#Bonus 4/6 Erinnerungen neu bewerten

Shownotes

Weshalb stimmen wir zu, wenn wir eigentlich ablehnen möchten? Warum ertragen wir Dinge, die uns schaden? Schwierig ist es oft, für eigene Interessen einzutreten. Diese Episode befasst sich mit persönlichen Grenzen – ihrer Bedeutung sowie Methoden, wie man sie ohne schlechtes Gewissen zieht.

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00:00:00: Du sagst ja, obwohl du nein meinst.

00:00:03: Du lässt Dinge zu, die dir eigentlich nicht gut tun.

00:00:06: Warum fällt es so schwer, gesunde Grenzen zu setzen?

00:00:10: Und wie kannst du das ändern?

00:00:28: Erinnerungen sind ja so eine Sache.

00:00:30: Man denkt hier meistens, dass das, woran man sich erinnert, genau so passiert ist.

00:00:36: So wie ein Foto oder ein Film, den man einfach wieder abspielt.

00:00:40: Aber, naja, wenn man sich das mal genauer anschaut, dann merkt man ziemlich schnell,

00:00:46: dass unser Kopf nicht wirklich ein zuverlässiges Archiv ist.

00:00:50: Eher so eine Art kreativer Drehbuchautor, der je nach Stimmung und Lebenssituation

00:00:56: Szenen umschreibt, Dinge ausblendet oder auch mal ein bisschen dramatisiert.

00:01:02: Und genau das macht es so tricky, wenn wir über unsere Kindheit nachdenken.

00:01:07: Denn die Erinnerungen, die wir haben, sind nicht einfach nur Erinnerungen,

00:01:12: sie sind Geschichten, die wir uns über uns selbst erzählen.

00:01:16: Und diese Geschichten bestimmen, wie wir uns heute fühlen, wie wir uns sehen

00:01:20: und was wir für Möglichkeiten.

00:01:22: Das Blöde daran ist, dass unser Gehirn sich oft auf die Dinge fokussiert,

00:01:27: die besonders emotional waren.

00:01:30: Die schmerzhaften Momente, die Unsicherheiten, die Situationen,

00:01:35: in denen wir uns klein oder hilflos gefühlt haben.

00:01:39: Das heißt jetzt nicht, dass diese Dinge nicht passiert sind.

00:01:43: Natürlich nicht.

00:01:45: Aber die Frage ist, ist das wirklich die ganze Geschichte?

00:01:49: Oder gibt es da vielleicht noch andere Perspektiven,

00:01:53: die wir bisher einfach ausgeblendet haben?

00:01:57: Ich habe mal irgendwo gelesen, dass unsere Erinnerungen sich jedes Mal

00:02:02: ein kleines bisschen verändern, wenn wir sie abrufen.

00:02:05: Wie eine Datei, die immer wieder überschrieben wird.

00:02:09: Das bedeutet, dass wir gar nicht mehr genau wissen können,

00:02:12: was damals wirklich passiert ist.

00:02:14: Wir wissen nur noch, wie wir es heute machen.

00:02:18: erinnern. Und genau da liegt die Chance. Denn wenn Erinnerungen sowieso flexibel sind,

00:02:23: dann können wir doch auch mal schauen, ob wir sie aus einer anderen Richtung betrachten können.

00:02:29: Vielleicht gibt es Momente in der Kindheit, die sich immer noch schwer anfühlen, weil wir

00:02:35: damals einfach nicht die ganze Geschichte kannten. Weil wir nur aus der Perspektive eines Kindes

00:02:41: drauf geschaut haben, dass vieles noch nicht verstehen konnte. Vielleicht gab es Gründe,

00:02:47: warum Menschen sich so verhalten haben, wie sie es getan haben. Vielleicht war nicht alles nur

00:02:53: schwarz oder weiß. Das heißt natürlich nicht, dass man sich irgendwas schön reden soll. Es geht

00:03:01: nicht darum, sich einzureden, dass alles halb so wild war, wenn es das eben nicht war. Aber

00:03:07: vielleicht geht es darum, die eigene Vergangenheit nicht mal als festsementierte, unveränderliche

00:03:13: Realität zu sehen, sondern als etwas, das man mit der heutigen Sichtweise noch einmal neu

00:03:19: bewerten kann. Denn das Verrückte ist, die Vergangenheit selbst können wir nicht ändern. Aber wie wir

00:03:27: darüber denken, das können wir sehr wohl. Und manchmal macht genau das den Unterschied zwischen

00:03:33: einem Leben, in dem alte Wunden immer wieder aufreißen und einem, in dem man sich erlaubt,

00:03:40: nach vorne zu schauen. Unsere Erinnerungen sind keine festgeschriebenen Wahrheiten. Sie sind

00:03:48: Geschichten, die wir uns selbst erzählen und die wir auch neu schreiben können. In der nächsten

00:03:54: Folge schauen wir uns an, welche Stärken wir aus unserer Vergangenheit mitnehmen können,

00:04:00: selbst wenn sie nicht perfekt war. Das war es für heute. Bis dahin, hör auf dein Herz,

00:04:07: vertraue auf deine innere Stimme und vergiss nicht, die Antworten liegen in dir. Unbox yourself

00:04:15: and supercharge your life.

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