#45 Dein Tag hat genug Zeit
Shownotes
In dieser Folge geht’s um etwas, das oft völlig unterschätzt wird: das bewusste Vermeiden. Also nicht aus Angst oder Unsicherheit, sondern weil es manchmal einfach nötig ist. Ich spreche darüber, warum ich negative Menschen meide, wie mich Unterbrechungen aus dem Flow reißen und warum ich Multitasking heute eher als Sabotage statt als Superkraft sehe. Dabei geht’s nicht um perfekte Strategien, sondern um ehrliche Reflexion und den Umgang mit unserer begrenzten Energie. Denn am Ende zählt nicht, wie viel du machst – sondern wie klar du dabei bleibst.
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00:00:00: Manchmal ist es nicht das, was fehlt, sondern das, was zu viel ist.
00:00:04: Menschen, Ablenkungen, Chaos im Kopf.
00:00:08: Und irgendwann merkst du, du verlierst dich nicht, weil du zu wenig gibst,
00:00:13: sondern weil du dich an die falschen Dinge verschwendest.
00:00:30: Hallo und herzlich willkommen bei einer neuen Folge von Supercharger Live.
00:00:36: Also, ich habe in letzter Zeit echt oft darüber nachgedacht, wie viel von dem, was wir täglich
00:00:43: tun oder eben nicht tun, irgendwie total automatisch abläuft. Weißt du so, Dinge,
00:00:49: die wir gar nicht mehr hinterfragen? Und dabei ist mir eine Sache richtig krass aufgefallen.
00:00:54: Es gibt eine ganze Menge, was ich vermeide, nicht aus Angst oder so, sondern weil ich irgendwann
00:01:00: gemerkt habe, dass es einfach keinen Sinn macht, mehr Energie zu ziehen für Dinge,
00:01:06: die mich nicht weiterbringen. Und genau da beginnt auch dieses Thema heute, weil ich finde,
00:01:11: das wird oft total unterschätzt. Es geht ja nicht immer nur darum, was du machst, was du
00:01:18: erreichst, was du alles in dein Kalender packst und so weiter und so fort, sondern mindestens
00:01:23: genauso sehr um das, was du nicht machst, was du bewusst rauslässt, was du also aussortierst.
00:01:31: Ich meine, klar, jeder redet immer über Fokus und Ziele und Disziplin und und und, aber kaum
00:01:39: jemand redet darüber, was das eigentlich bedeutet im echten Leben. Wie sich das anfühlt, wenn du
00:01:45: dich plötzlich dafür entscheiden musst, jemanden nicht mehr zu treffen, weil du nach jedem Gespräch
00:01:51: total leer und ausgebrannt bist. Oder wenn du mitten in einem Flow bist, völlig drin in
00:01:57: deiner Sache und dann bimmelt das Handy und zack bist du raus. Und du brauchst ewig bis du da wieder
00:02:03: reinkommst. Kennst du sicher, oder? Und genau deswegen dachte ich, komm, wir steigen da heute
00:02:10: mal ein bisschen tiefer ein. Nicht nur oberflächlich drüber quatschen, sondern wirklich mal hinschauen.
00:02:15: Was vermeidest du? Und noch wichtiger, warum vermeidest du das, was du vermeidest? Weil genau da, wo du
00:02:22: anfängst, Dinge bewusst zu meiden, da fängt auch irgendwo eine neue Klarheit an. Also so hab ich
00:02:29: das zumindest erlebt. Und an dieser Stelle möchte ich direkt mal einen Gedanken in den Raum werfen.
00:02:35: Vielleicht ist es ja nicht nur wichtig, was du anziehst in deinem Leben, sondern auch was du
00:02:40: konsequent draußen hältst. Denk mal kurz darüber nach. So, wenn wir schon mal bei dem Thema sind,
00:02:48: was ich bewusst meide, dann muss ich direkt mal mit etwas anfangen, was bei mir ganz,
00:02:54: ganz oben auf der Liste steht. Und das sind jetzt ohne große Umschweife negative Menschen. Und ich
00:03:01: rede jetzt nicht von Leuten, die mal schlecht drauf sind oder einen miesen Tag haben oder so. Ich
00:03:07: meine die, bei denen das irgendwie so ein Dauerzustand ist. Weißt du so Menschen, bei denen du
00:03:13: nur den Satz "Wie geht's?" stellen musst und du kriegst erstmal einen halben Roman über
00:03:18: alles, was gerade schiefläuft. Und zwar jedes verdammte Mal. Am Anfang habe ich das immer
00:03:26: alles ernst genommen. Ich dachte, ja ok, vielleicht kann ich helfen. Vielleicht braucht ihr jeniger
00:03:32: einfach mal ein offenes Ohr. Und klar, das gibt es auch, aber irgendwann merkst du so richtig,
00:03:38: dass da bei manchen gar kein Interesse ist, irgendwas zu ändern. Die wollen sich einfach
00:03:43: auskotzen, Tag für Tag, Woche für Woche. Und das zieht dich total runter. Ohne dass du es merkst,
00:03:50: bist du plötzlich selbst schlecht drauf. Hast irgendwie keine Energie mehr und fragst dich,
00:03:55: warum du eigentlich auf einmal an allem zweifelst. Ja, bis dir auffällt, mit wem du gerade die
00:04:02: meiste Zeit verbracht hast. Und genau das war der Punkt, da hat es bei mir richtig Klick gemacht.
00:04:08: Ich meine, wir alle haben viel zu tun. Haben Ideen, haben Ziele, wollen wachsen, innerlich wie
00:04:13: äußerlich. Und dann merkt man, wie man Energie verschwendet, nur weil man jemand nicht enttäuschen
00:04:20: will. Oder weil man denkt, man muss für jeden da sein. Aber genau das funktioniert nicht.
00:04:26: Es ist einfach viel zu teuer energetisch gesehen. Und manchmal musst du halt ganz klare Grenzen
00:04:33: ziehen, auch wenn das total unbequem ist. Oder du dir kurz wie ein schlechter Mensch vorkommst.
00:04:38: Aber ganz ehrlich, ich kann niemanden pushen, wenn ich selbst auf dem Zahnfleisch gehe. Ist doch logisch,
00:04:45: oder? Was ich auf jeden Fall dabei gelernt habe ist, dass es auch einen kleinen Unterschied macht,
00:04:52: in welcher Beziehung du zu dieser Person stehst. Wenn es jemand aus der Familie ist oder ein richtig
00:04:58: enger Freund, dann ist das natürlich noch mal ein bisschen was anderes. Da gehst du nicht einfach
00:05:03: auf Abstand. Aber selbst da kannst du dir noch überlegen, wann und wie viel du dir gibst. Und
00:05:11: das ist überhaupt kein Egoismus, das ist reiner Selbstschutz. Weil du kannst einfach nicht
00:05:16: ständig gegen diese Welle aus Negativität anschwimmen, ohne irgendwann selbst Wasser zu
00:05:21: schlucken. Ich achte da inzwischen echt drauf. Also wirklich mit offenen Augen. Wenn ich spür,
00:05:28: da kommt wieder so eine Energie, die alles so ab und runter ziehen ist, dann ziehe ich innerlich
00:05:32: die Notbremse. Vielleicht nicht direkt, aber ich nehme auf jeden Fall Abstand. Ich reduziere
00:05:38: den Kontakt oder ich gehe gar nicht erst in die Diskussion. Weil was bringt denn jemandem das
00:05:44: Licht zeigen zu wollen, der sich entschieden hat, in seinem eigenen Schatten zu bleiben?
00:05:49: Und wenn du mal kurz zurück denkst, überleg mal, wie du dich fühlst, nachdem du mit so jemandem
00:05:57: negativ eingestellten gesprochen hast. Fühlst du dich leichter, motivierter oder bist du irgendwie
00:06:04: erschöpft und genervt? Allein das sagst du schon alles. So und das ist genau der Grund, warum ich
00:06:12: solche Menschen auf jeden Fall meide. Nicht weil ich mich für was Besseres halte, sondern weil
00:06:17: ich gelernt habe, meine Energie zu respektieren. Und ganz ehrlich, das hat mein ganzes Leben
00:06:22: verändert. Und wenn wir jetzt gerade beim Thema Energie sind, da gibt es dann noch eine Sache,
00:06:28: die mich ungelogen komplett rausreißt. Und zwar Unterbrechungen. Also wirklich, ich mein, es gibt
00:06:34: kaum etwas Nervigeres, als wenn du gerade mitten in etwas drin bist. Du hast diesen Flow, du bist
00:06:41: konzentriert, du merkst es läuft und dann bam, irgendetwas oder irgendwer kommt dazwischen. Und
00:06:46: zack, dieser ganze Fokus, der sich aufgebaut hat, der ist einfach weg. Wie weggeblasen. Und
00:06:52: manchmal brauchst du ewig, um da wieder reinzukommen, falls es überhaupt funktioniert. Ich habe das
00:06:58: früher total unterschätzt. Ich dachte immer, ja komm gut, kurz ins Handy gehen, kurz eine Nachricht
00:07:04: beantworten, kein Problem. Aber ey, das ist eine Falle, man. So richtig hinterlistig. Du machst das
00:07:11: einmal, zweimal und plötzlich bist du eine Stunde später irgendwo ganz anders. Scrollst durch
00:07:17: Instagram, guckst dir irgendwelche Memes an und denkst dir irgendwann, ey, Moment mal,
00:07:22: was wollte ich eigentlich gerade machen. Und das krasse ist, das merkst du erst gar nicht,
00:07:28: wie oft das am Tag passiert, weil es so unterschwellig kommt, aber halt mit riesiger
00:07:32: Wirkung. Ich habe für mich festgestellt, dass das mit die größten Energie- und Zeitfresser sind,
00:07:38: die es gibt. Also, ich mein, diese kleinen Ablenkungen, die sich über den Tag hinweg summieren,
00:07:44: wie so Mücken in der Nacht, die dir den Schlaf rauben, immer nur ein bisschen, aber am Ende bist
00:07:50: du total fertig nach der Nacht. Das Ding ist, inzwischen gebe ich mir echt Mühe, meine Energie
00:07:57: gut einzusetzen. Und wenn ich dann sehe, wie ich mich ständig rausreißen lasse, ich weiß nicht,
00:08:04: mal von außen, mal von mir selbst, weil ich halt irgendwie so ein Kandidat bin, der sich schnell
00:08:09: ablenken lässt, dann ärgert mich das. Und ich mein, klar, ich bin jetzt kein Mönch, der im
00:08:14: Kloster lebt. Ich habe mein Handy, ich habe meine Leute um mich herum, ich habe meine Projekte,
00:08:19: Termine, alles gleichzeitig, das ist vollkommen klar. Aber genau deswegen habe ich angefangen,
00:08:25: diese Unterbrechungen aktiv rauszunehmen. Und ich meine aktiv. Also, Handy lautlos,
00:08:32: Tür zu, keine Popups, nichts, was mich auch nur ansatzweise in Versuchungen bringen könnte,
00:08:38: weil wenn ich einmal drin bin, dann brauche ich diesen Fokus. Sonst ist das wie so ein Motor,
00:08:45: der andauernd neu gestartet werden muss. Und das kostet Kraft jedes, jedes Mal.
00:08:50: Ich mein klar, das klappt nicht immer. Es gibt natürlich Tage, da ist einfach Chaos. Da kommt
00:08:57: eins nach dem anderen. Aber ich habe gemerkt, je öfter ich das bewusst kontrolliere, desto mehr
00:09:03: kann ich diesen Raum schaffen, in dem ich wirklich etwas gebacken krieg. Und ich rede nicht nur von
00:09:08: Arbeit oder Business oder so, sondern auch von den kleinen kreativen Sachen. Schreiben, planen,
00:09:15: nachdenken. All das braucht so einen gewissen mentalen Raum, finde ich. Und wenn der ständig
00:09:21: unterbrochen wird, ist es, weiß ich nicht, als würdest du versuchen, bei voller Lautstärke im
00:09:28: Club ein Buch zu lesen, zum Beispiel. Und wir wissen alle, das geht einfach nicht.
00:09:32: Und genau deswegen ist das für mich so wichtig geworden. Wenn ich etwas reißen will, dann
00:09:39: brauche ich meine Ruhe. Nicht ewig, aber konzentriert. Ohne 27 Nachrichten und dreimal hast du kurz
00:09:46: Zeit. Und das sage ich auch offen. Nicht aus Arroganz, sondern weil ich einfach weiß,
00:09:51: wie viel mich das kostet.
00:09:52: die jedes mal wieder neu reinzukommen. Und das hat für mich nichts mit Unhöflichkeit zu tun,
00:09:58: sondern mit Prioritäten. Wer das versteht, cool. Wer nicht, wird es irgendwann merken,
00:10:03: wenn er sich fragt, warum er nie was fertig kriegt. Und wenn wir jetzt schon mal beim
00:10:09: Thema Unterbrechungen sind, da muss ich direkt noch einen draufsetzen. Multi-Tasking. Alter,
00:10:15: ich habe lange gedacht, ich fähre richtig gut daran. So, dieses, hier eine Mail schreiben, da ein
00:10:21: Podcast hören, nebenbei noch was essen, kurz noch auf eine Nachricht antworten und vielleicht schon
00:10:26: mal den nächsten Termin im Kopf durchgehen oder so. Hat sich irgendwie produktiv angefühlt. So nach
00:10:32: dem Motto, boah guckt mal, war sich alles gleichzeitig wuppe. Aber ganz ehrlich, ich habe irgendwann
00:10:38: gemerkt, das ist kompletter Quatsch. Weil das Ding ist, du machst zwar viel, ja, aber nichts davon
00:10:45: wirklich richtig. Es ist wie, wenn du versuchst, auf drei Hochzeiten gleichzeitig zu tanzen. Du
00:10:51: bist überall ein bisschen, aber nirgendwo wirklich präsent. Und das recht sich. Bei mir hat sich
00:10:57: das richtig krass gezeigt. Ich habe gemerkt, wie unrückig wurde, so innerlich zerstreut. Ich war
00:11:03: ständig beschäftigt, aber nicht wirklich produktiv. Und am Ende des Tages war ich platt wie
00:11:08: eine Flunder und hatte das Gefühl, ich habe nichts richtig auf die Kette bekommen. Ich meine, klar,
00:11:14: in unserer heutigen Welt wird das ja total gefeiert, dieses Busy sein. Jeder ist irgendwie beschäftigt,
00:11:20: ständig was los, Termine, Calls, Nachrichten ohne Ende und so. Und irgendwann habe ich gecheckt,
00:11:26: dass ich da voll reingetappt bin. Aber ich habe halt auch gemerkt, dass es echt Energie zieht,
00:11:32: auf so vielen Kanälen gleichzeitig zu funken. Dein Kopf kommt gar nicht zur Ruhe. Du springst von
00:11:38: einem Thema zum nächsten, wie so ein Flummy, ständig am Hüpfen, aber nirgendwo bleibt er
00:11:43: wirklich liegen. Und dann habe ich es bemerkt. Ich habe dann angefangen, das zu beobachten. So ganz
00:11:51: ehrlich, ohne mich rauszureden. Und ich habe festgestellt, dass ich durch dieses ständige
00:11:56: Hin- und Her-Spring mega viel Zeit verliere. Ich brauche länger für Aufgaben, ich vergesse
00:12:02: Kleinigkeiten, ich bin unkonzentriert und manchmal bin ich einfach gereizt, ohne zu wissen, warum.
00:12:09: Und irgendwann wusste ich, warum. Mein Kopf war komplett überfrachtet. Also habe ich für mich
00:12:16: beschlossen Schluss damit. Wenn ich schreibe, dann schreibe ich. Wenn ich telefoniere, dann telefoniere
00:12:22: ich. Und wenn ich chill, dann chill ich. Ich versuche es zumindestens. Es klappt natürlich
00:12:27: alles nicht immer, aber ich merke einen riesigen Unterschied. Ich fühle mich zum Beispiel klarer,
00:12:32: fokussierter. Einfach mehr bei mir selbst. Und genau das ist es, was für mich zählt. Dieses
00:12:39: Gefühl wirklich in dem Moment zu sein, in dem, was ich gerade tue, ohne ständig mit einem halben
00:12:46: Ohr woanders zu hängen. Und ich sage es dir ganz ehrlich, das hat mir auf jeden Fall geholfen,
00:12:52: wieder mehr Kontrolle über meinen Tag zu kriegen. Weil dieses Dauermultitasking hat mich nicht
00:12:58: vorangebracht. Es hat mich gestresst. Es hat mir das Gefühl gegeben, ich müsste immer mehr machen,
00:13:04: schneller, effizienter. Dabei war es genau das Gegenteil. Also ja, Multitasking? Für mich persönlich
00:13:11: eine Baustelle, die ich bewusst meide. Und ich kann nur sagen, weniger gleichzeitig machen bringt oft
00:13:17: viel mehr. Und das bringt mich eigentlich zu dem Punkt, der für mich irgendwann alles verändert
00:13:23: hat. Also wirklich alles. Es geht um diesen Unterschied. Und der ist größer als viele denken. Der
00:13:30: Unterschied zwischen Zeit und Energie. Weil ja klar, wir reden alle ständig darüber, wie kostbar
00:13:36: Zeit ist, dass jeder nur 24 Stunden hat und dass man seine Zeit sinnvoll nutzen muss und so. Alles
00:13:42: gut und richtig. Aber wenn ich ehrlich bin, war es am Ende nicht die Zeit, die mich zurückgehalten
00:13:48: hat, sondern meine Energie. Weil guck mal, was bringt dir ein durchgetakteter Kalender, wenn du
00:13:55: einfach platt bist? Wenn du morgens aufwachst und schon müde bist, obwohl du 8 Stunden gepennt
00:14:01: hast. Oder wenn du dich den ganzen Tag irgendwie so durchkämpfst, von Aufgabe zu Aufgabe und am
00:14:07: Ende weißt du gar nicht mehr, was du da eigentlich gemacht hast. Genau das habe ich erlebt. Immer
00:14:12: dieses Gefühl, keine Zeit zu haben. Dabei lag das Problem ganz so anders. Ich habe früher so oft in
00:14:20: den falschen Momenten Gas gegeben. Einfach weil ich dachte, ich muss. Ich muss jetzt abliefern. Ich
00:14:26: muss da sein. Ich muss funktionieren. Aber mein Akku war leer. Ich hatte einfach nicht die Power,
00:14:31: nicht den mentalen Raum, um klar denken oder kreativ sein zu können. Und das hat mich irgendwann
00:14:38: richtig genervt, weil ich gesehen habe, wie viel Potenzial da war, aber ich habe es einfach nicht
00:14:44: abrufen können. Und dann habe ich angefangen, mich mal ein bisschen genauer zu beobachten. Also,
00:14:51: ich mache jetzt nicht im Spiegel oder so, sondern wirklich innerlich. Wann habe ich Energie? Wann
00:14:57: fühle ich mich gut? Wann geht was leicht von der Hand? Und wann ist alles schwer, zäh und schleppend?
00:15:04: Und dabei ist mir so krass aufgefallen, dass es bei mir total davon abhängt, wie ich mit mir selber
00:15:12: umgehe. Wie ich esse, wie ich schlafe, ob ich mich bewege, ob ich ständig erreichbar bin,
00:15:18: ob ich mir pausen könne oder mich komplett zu ballere. Es hat für mich so einen Riesenunterschied
00:15:25: gemacht, das zu verstehen, dass es nicht reich Zeit zu haben. Du brauchst Energie. Und damit meine ich
00:15:33: nicht nur körperlich, sondern auch mental. Dieses Gefühl klar zu sein im Kopf, nicht ständig mit
00:15:39: tausend offenen Taps rum zu laufen, sondern wirklich da zu sein. Und deswegen schaue ich
00:15:44: inzwischen viel mehr darauf, was mir Energie gibt und was sie zieht. Und da fließt dann auch in
00:15:52: meine Entscheidungen mit ein, wen ich treffe. Das ist ja ganz klar. Und wie ich arbeite, was ich
00:15:59: konsumiere, weil ich auch mal nichts mache, weil genau das mir den Raum gibt, um später wieder zu
00:16:05: performen. Also wenn ich jetzt nochmal zurückblicke auf das, worüber wir gerade gesprochen haben,
00:16:11: dann zieht sich da eigentlich ein roter Faden durch. Es geht nicht darum, einfach nur produktiver
00:16:18: zu sein oder sich krass zu optimieren. Es geht darum, sich selbst ernst zu nehmen. Nicht immer nur
00:16:25: schauen, was man noch alles machen kann, sondern auch ganz bewusst zu erkennen, was man besser
00:16:30: lässt. Und das ist gar nicht so leicht, weil wir oft denken, wir müssten allem gerecht werden,
00:16:37: alles schaffen, überall dabei sein. Aber ganz ehrlich, das frist ich auf, wenn du nicht irgendwann die
00:16:44: Reißleine ziehst. Ich habe für mich einfach gelernt, dass es ein riesiger Unterschied ist,
00:16:50: ob ich nur Zeit investiere oder ob ich Energie investiere. Zeit kann man irgendwo noch managen,
00:16:57: aber Energie, die ist endlich. Und wenn ich meine Energie ständig an die falschen Dinge verliere,
00:17:04: an Menschen, die nur ziehen, an ständige Unterbrechungen oder daran, dass ich versuche,
00:17:11: fünf Sachen gleichzeitig zu machen, dann bleibt nichts mehr übrig für das, was mir wirklich
00:17:17: wichtig ist. Und genau deshalb ist dieses Thema, was vermeidest du, für mich so viel mehr als nur
00:17:25: so eine kleine Reflektion. Es ist fast schon so, was wie ein innerer Kompass geworden. Jedes Mal,
00:17:33: wenn ich merke, dass irgendwas mit Energie nimmt, check ich für mich, muss das sein, bringt mich das
00:17:39: weiter oder kann das weg. Und genau da fängt für mich Klarheit an, nicht im Hinzufügen,
00:17:46: sondern im Weglassen. Da entsteht Raum und da entsteht Fokus.
00:17:51: Also wenn du bis hierher zugehört hast, erst mal Danke, wirklich, weil ich weiß,
00:17:59: das sind Themen, über die redet man nicht einfach mal so beim Kaffee. Das sind Dinge,
00:18:04: die brauchen ein bisschen Tiefe, ein bisschen Ehrlichkeit, vor allem sich selbst gegenüber.
00:18:09: Und ich glaube, genau da fängt es auch an. Nicht bei den großen Veränderungen oder den fetten Plänen,
00:18:16: sondern bei diesen kleinen Entscheidungen im Alltag. Wen lasse ich rein in mein Leben,
00:18:22: was lasse ich an mich ran und wo ziehe ich ganz bewusst Grenzen. Und ich sage dir ganz ehrlich,
00:18:28: das ist kein Prozess, den du einmal machst und dann läuft das. Das ist ständig in Bewegung,
00:18:35: mal klappt es besser, mal fälltst du wieder zurück in alter Muster, mal brauchst du länger und zu
00:18:41: checken, was sich gerade wieder Energie kostet. Aber je öfter du dir diese Frage stellst, desto
00:18:47: klarer wird es. Nicht auf einmal, aber Stück für Stück halt. Wenn du magst, schreib mir gerne mal,
00:18:54: was du aus dieser Folge für dich mitgenommen hast oder was du selbst gerade versuchst zu vermeiden.
00:19:00: Ich finde es immer spannend, da auch andere Perspektiven zu hören, weil am Ende geht es ja
00:19:05: genau darum, voneinander leeren, sich auszutauschen, weiter kommen. Und ja, das war es erstmal für
00:19:13: heute. Ich lasse das jetzt einfach mal so stehen ohne großes Blablarm hin. Also bis dahin, hör auf
00:19:20: dein Herz, vertraue auf deine innere Stimme und vergiss nicht, die Antworten liegen in dir. Unbox
00:19:26: yourself and supercharge your life.
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