#47 Der stille Kampf gegen Dich selbst
Shownotes
In dieser Folge reden wir offen über ein Thema, das viele betrifft: fehlende Selbstliebe. Wir sprechen darüber, warum wir uns oft unzulänglich fühlen und uns verstellen, um akzeptiert zu werden. Dieser innere Konflikt kann uns schaden.
Ich erzähle von meiner persönlichen Entwicklung: von einem Leben des Funktionierens zu einem Zustand, in dem ich mich selbst akzeptiere. Ich erkläre, wie innere Leere entsteht, was sie verstärkt und wie sich die Dinge ändern, wenn man sich auf sich selbst konzentriert. Ich bin dabei ehrlich und authentisch.
Diese Folge ist für dich, wenn du bereit bist, dich selbst besser kennenzulernen und hinter die Oberfläche zu blicken.
Transkript anzeigen
00:00:00: Du funktionierst nach außen perfekt, aber innerlich fühlst du dich leer.
00:00:05: Du strengst dich an, willst es allen recht machen und trotzdem reicht es nie.
00:00:11: Vielleicht liegt es nicht daran, was dir fehlt, sondern eher daran,
00:00:16: dass du dich selbst schon viel zu lange überhörst.
00:00:30: Hallo und herzlich willkommen bei einer neuen Folge von unserem Super Charge Your Life Podcast.
00:00:40: Schön, dass du wieder mit dabei bist. Weißt du? Manchmal habe ich das Gefühl,
00:00:45: wir sind so wahnsinnig guter geworden und zu verstellen, dass wir irgendwann vergessen haben,
00:00:51: wie sich Echtheit überhaupt anfühlt. Und ich meine jetzt nicht diese Instagram-Echtheit mit
00:00:59: einem Filter drüber, sondern dieses ganz Ruhe, manchmal vielleicht auch unangenehme Gefühl,
00:01:06: wenn man sich selbst wirklich in die Augen schaut. Ohne Ausrede, ohne Ablenkung. Einfach mal nur so,
00:01:13: wie man ist, mit allen Ecken und allen Kanten. Und da sind wir auch schon beim heutigen Thema.
00:01:20: Selbstliebe. Nicht das weichgespülte Zeug, was man oft in irgendwelchen Kalenderweisheiten findet,
00:01:28: sondern die echte Nummer. Die, die an den Tagen zählt, wo du am liebsten im Bett bleiben würdest,
00:01:36: weil du dich selbst kaum ertragen kannst. Ich glaube viele suchen diese Selbstliebe
00:01:42: irgendwie draußen. In Anerkennungen, in Erfolg, in Likes oder in Beziehungen. Nur das funktioniert
00:01:50: nicht. Vielleicht kurzfristig ja, aber irgendwann, und das ist meist gar nicht so spät,
00:01:56: da kracht es innerlich. Und dann merkst du, dass da eine Lücke ist, die du mit nix von außen
00:02:05: füllen kannst. Und genau da setzen wir heute an. Ich will mit dir da reingehen, dahin, wo es auch
00:02:12: manchmal unbequem ist. Wo man merkt, dass man sich eigentlich schon viel zu lange selbst im Weg
00:02:18: steht. Nicht, weil man unfällig oder dumm oder schwach ist oder so, sondern weil man nie gelernt
00:02:24: hat, wie es geht, sich selbst wirklich zu mögen. So wie man ist, nicht erst, wenn man zehn Kilo
00:02:32: weniger wiegt oder befördert wurde oder das nächste Ziel oder so erreicht hat. Wenn wir jetzt
00:02:39: also mal ganz ehrlich zu uns selbst sind. Und ich meine jetzt nicht so ein bisschen draußen hin,
00:02:45: sondern wirklich, wirklich ehrlich. Dann stellt sich doch sofort diese eine große Frage. Warum
00:02:51: lieben wir uns eigentlich so verdammt schwer selbst? Ich meine, wir sind ständig beschäftigt,
00:02:57: irgendetwas im Außen zu erreichen, uns zu beweisen, besser zu werden, irgendwie anerkannt
00:03:04: zu werden und so. Und trotzdem bleibt da innen drin oft so ein komisches Loch, so ein Gefühl von,
00:03:11: na, irgendwas fehlt. Ich selber habe mich irgendwann gefragt, ob das vielleicht damit zu tun hat,
00:03:18: dass wir gelernt haben, Liebe irgendwie verdient zu müssen. Also durch Leistung,
00:03:24: durch Gefallen, durch Funktionieren. Und das zieht sich dann durch alles durch, Job, Beziehung,
00:03:31: Social Media und so weiter. Wir rennen los, geben Gas, strengen uns an, aber ankommt tun wir irgendwie
00:03:39: nie wirklich. Und genau da hakt es. Wenn ich mich nur gut finde, wenn andere es auch tun,
00:03:46: dann bin ich ja komplett abhängig. Und das ist doch eigentlich das Gegenteil von echter Selbstliebe.
00:03:52: Und wenn ich da mal so draufschaue, dann fällt mir echt auf, wie krass das inzwischen geworden ist.
00:03:58: Also dieser ganze Druck von außen. Und ja, ich meine vor allem Social Media. Das ist mittlerweile
00:04:05: wie so eine Dauerbühne, auf der jeder versucht besser, schöner und erfolgreicher zu wirken als
00:04:12: der andere. Und ohne dass man es richtig merkt, steckt man da auch schon mitten drin. Ich habe es
00:04:18: bei mir gemerkt, dieser ständige Vergleich, dieses Gefühl, nicht schnell genug voranzukommen,
00:04:24: nicht gut genug zu sein, das macht was mit einem. Es wird fast unmöglich, einfach mal zufrieden zu
00:04:32: sein mit dem, was gerade ist. Es muss immer mehr sein, besser und größer. Und das Verrückte ist,
00:04:39: man verliert dabei voll den Blick für sich selbst. Für das, was einem eigentlich wichtig ist. Ich habe
00:04:47: irgendwann gemerkt, dass ich oft gar nicht mehr für mich entscheide, sondern für irgendein Bild,
00:04:53: das ich aufrechterhalten will. Und das ist dann der Moment, wo Selbstliebe gar keine Chance mehr hat.
00:05:00: Weil du permanent nur damit beschäftigt bist, jemand zu sein, der du eigentlich überhaupt nicht
00:05:05: bist. Und wenn ich dann noch ein bisschen tiefer gehe, also wirklich mal hinter all das schaue,
00:05:11: dann wird es eigentlich es richtig spannend. Oder sagen wir eher unbequem. Weil dieser ganze Mangel,
00:05:18: dieses Gefühl von "ich bin nicht genug", das kommt ja nicht einfach so aus dem nichts. Es hat
00:05:24: sich aufgebaut, Stück für Stück. Und das Fatale ist, oft fängt er schon richtig früh an, ohne dass
00:05:32: wir es überhaupt bemerken. Da war vielleicht nie jemand, der uns gezeigt hat, wie das geht,
00:05:37: sich selbst zu mögen, ohne sich ständig beweisen zu müssen. Und zack, schon sitzen wir drin im
00:05:43: System. Leistung gegen Liebe. Anerkennung gegen Selbstwert. Funktionieren, damit man gesehen wird.
00:05:51: Ich habe mich dann irgendwann gefragt, ob ich mich eigentlich wirklich für mich anstrengen oder
00:05:58: ob ich es nur mache, um jemandem was zu beweisen. Vielleicht den Eltern, vielleicht alten Freunden,
00:06:04: vielleicht der Welt da draußen. Und wenn ich da ganz ehrlich bin, war da verdammt oft diese Hoffnung,
00:06:11: dass am Ende irgendwer sagt, du bist gut, so wie du bist. Nur kam das halt nie so wirklich,
00:06:18: wie ich es gebraucht hätte. Und genau da liegt der Ursprung von diesem Mangelgefühl. Wir sind
00:06:25: ständig am Rennen, weil wir denken, wir müssten erst irgendwas erreichen, bevor wir uns selbst
00:06:31: lieb haben dürfen. Dabei hätte es genau andersrum angefangen. Und irgendwann habe ich dann gemerkt,
00:06:38: dass da zwei Stimmen in mir sind, die irgendwie komplett gegeneinander arbeiten. So richtig
00:06:44: im Klinsch. Die eine ist halt so dieser Idealtübe im Kopf, der, der immer alles im Griff hat,
00:06:51: top aussieht, erfolgreich ist, beliebt, durchtrainiert, immer positiv und so. Und die andere Stimme,
00:06:58: naja, das bin halt ich, echt mit Ecken, mit Fehlern, mit Zweifeln. Und diese beiden
00:07:06: Versionen, die kämpfen ständig gegeneinander ohne Pause. Und das macht was mit dir. Also wirklich,
00:07:13: da entsteht so eine innere Spannung, die zieht dir Energie raus, weil du jeden Tag versuchst,
00:07:20: diesem Bild gerecht zu werden, dass du dir irgendwann mal zusammengebastelt hast. Und das
00:07:25: krasser daran ist, dass du dabei vergisst, wer du wirklich bist. Du guckst dich an und siehst nur
00:07:32: noch das, was nicht passt. Zu dick, zu laut, zu still, zu emotional, zu wenig diszipliniert. Irgendwas
00:07:40: ist immer. Und das ist genau der Prozess.
00:07:43: wo man sich selbst anfängt abzulehnen und zwar richtig heftig. Es ist wie ein Dauerkrieg
00:07:50: gegen die selbst und ganz ehrlich, keiner gewinnt dabei. Irgendwann kommt an dieser
00:07:56: Moment, wo du einfach nicht mehr kannst, wo du da sitzt, vielleicht mitten in der Nacht völlig leer
00:08:01: und ich fragst, wofür das alles eigentlich gut sein soll. Kein Bock mehr auf das Spiel,
00:08:08: kein Bock mehr irgendwas darzustellen, was sich innerlich komplett falsch anfühlt. Und ja,
00:08:14: das ist kein schöner Moment, das ist klar. Er fühlt sich erstmal an wie scheitern, wie aufgeben,
00:08:21: aber rückblickend war es bei mir genau dieser Punkt, an dem sich was verändert hat. Nicht sofort,
00:08:28: das ist klar und nicht spektakulär, aber irgendwie leise und auf jeden Fall echt, weil da plötzlich
00:08:35: klar wird, du kannst nicht ewig gegen dich selbst leben. Irgendwann muss dieser Kampf aufhören
00:08:41: und das ist dann so eine Art inneres Aufatmen. Nicht, weil alles plötzlich gut ist, sondern,
00:08:47: weil du aufhörst gegen dich selbst anzurennen, weil du merkst, dass es nicht funktioniert,
00:08:52: die ständig neu zu optimieren, nur um irgendwie liebenswert zu wirken. Und an genau diesem
00:08:59: Punkt, in dieser Lehre, in dieser Ruhe beginnt was Neues. Nicht laut, nicht groß, aber echt.
00:09:07: Genau an dem Punkt, wo alles mal still wird, wo nix mehr glänzen muss, da habe ich angefangen,
00:09:14: mich zu fragen, wie es jetzt eigentlich weitergehen soll. Also, wie komme ich da raus, ohne wieder
00:09:21: in das alte Muster reinzurutschen, ohne wieder irgendwas zu spielen. Und ich sagst dir, es war
00:09:29: nicht dieser große Aha-Moment, den man sich so oft wünscht. Es war eher, wie so ein langsames
00:09:35: Aufwachen. Und dann habe ich irgendwann kapiert, dass ich gar nichts Großes im Außen ändern muss,
00:09:41: sondern, dass ich erstmal bei mir anfangen muss. Da, wo es weh tut, da, wo ich mich selbstständig
00:09:48: fertig mache. Und da habe ich Stück für Stück so ein paar Dinge für mich entdeckt,
00:09:53: die irgendwie was in Bewegung gesetzt haben. Zum Beispiel, habe ich aufgehört,
00:09:59: mich mit diesem Fantasie-Ich zu vergleichen, dass ich mir jahrelang im Kopf zusammengebaut
00:10:05: habe. Du weißt schon, dieser Typ, der alles im Griff hat und immer perfekt abliefert und
00:10:10: so weiter. Der ist so präsent in meinem Kopf gewesen, dass ich mich selbst kaum noch gespürt
00:10:15: habe. Und in dem Moment, wo ich den mal innerlich losgelassen habe, war da plötzlich Raum für mich.
00:10:23: Für den echten Typen, mit Macken, Zweifeln und auch mit richtig guten Seiten. Dann gab es
00:10:31: nur noch die Sache mit den Entscheidungen. Ich habe mir irgendwann immer öfter die Frage gestellt,
00:10:36: wenn ich mich jetzt echt lieben würde, also so richtig, was würde ich dann tun? Klingt
00:10:42: erstmal simpel, aber die Antwort fühlt sich oft ganz anders an, als das, was der Kopf dir sagen
00:10:49: würde. Und das hat dann so langsam angefangen, meinen Denken zu verändern. Nicht über Nacht,
00:10:54: aber halt so Schritt für Schritt. Und was ich auch nie vergessen werde, der Moment,
00:11:01: in dem ich kapiert habe, wie sehr ich noch in alten Geschichten festhänge. Wo ich mir selbst noch Sachen
00:11:08: vorwärfe, für die ich mich längst mal hätte selbst in den Arm nehmen sollen. Da ging es nicht
00:11:15: darum, irgendwas zu beschönigen, sondern einfach anzuerkennen, dass ich nicht perfekt bin. Und
00:11:21: dass das vollkommen okay ist, weil genau da in dieser Ehrlichkeit entsteht sowas wie Frieden mit
00:11:27: sich selbst. Und das fühlt sich also zumindest für mich ziemlich befreiend an. Was mir irgendwann
00:11:34: so richtig bewusst geworden ist, ist dieser riesige Unterschied zwischen echter Selbstliebe
00:11:40: und dem, was viele so nach außen zeigen. Und das meine ich gar nicht abwertend, sondern eher als
00:11:48: Beobachtung. Ich meine, wie oft sieht man Leute, die sich selbst feiern, sich was gönnen, sich
00:11:55: auf Social Media inszenieren mit dem Hashtag #SelfLove und trotzdem spürt man da irgendwie
00:12:01: nichts echtes. Es wirkt halt kalt oder oft wie eine Show. Und ich habe das bei mir selbst auch
00:12:09: lange nicht gecheckt. Ich dachte, wenn ich mir etwas Gutes tue oder mir was leiste, dann sei
00:12:18: das schon Selbstliebe. Aber es war eher Ablenkung. So ein Pflaster auf die Wunde, die ich eigentlich
00:12:24: nie richtig angeschaut habe. Echte Selbstliebe fühlt sich ganz anders an. Sie ist leiser,
00:12:30: die braucht keine Bühne. Die zeigt sich nicht in großen Gesten, sondern in so kleinen Momenten,
00:12:37: wo man zu sich steht, auch wenn es unbequem ist. Wenn man sich nicht mehr dauernd verstellen muss,
00:12:44: nur um irgendwo dazu zu gehören. Und vor allem die spürst du. Nicht als Hype, sondern als Ruhe.
00:12:51: Und ich glaube, das ist der Punkt, wo du merkst, ob du gerade echt unterwegs bist oder dir selbst was
00:12:58: vormachst. Wenn ich so auf die letzten Jahre zurückblicke, dann wird mir eins ziemlich klar.
00:13:04: Selbstliebe ist kein Projekt, das man mal eben abhakt. Das ist nichts, was man in zwei Wochen
00:13:11: durchzieht und dann läuft er laden. Nee, das ist eher wie so ein verdammt langes Gespräch mit sich
00:13:18: selbst, dass man nicht mehr wegdrücken kann. Und genau das macht es auch so herausfordernd,
00:13:24: weil es keinen schnellen Erfolg gibt, kein Applaus von außen. Es ist halt Arbeit, unspektakulär,
00:13:31: aber echt. Was ich dabei für mich gelernt habe, ist, dass Veränderungen nicht dann passiert,
00:13:38: wenn man sich einmal krass motiviert fühlt, sondern wenn man einfach immer wieder hinschaut.
00:13:43: Wenn man es nicht mehr wegschiebt, wenn man diese leisen Stimme im Kopf nicht mehr ignoriert.
00:13:49: Und das ist oft unbequem, keine Frage. Aber das coole ist, je länger man dran bleibt,
00:13:56: desto mehr verändert sich da was im Inneren. Nicht weil es plötzlich perfekt läuft, sondern weil
00:14:02: man aufhört sich ständig selbst zu sabotieren. Und das ist dann der Punkt, wo man merkt,
00:14:08: ok, das ist echt und das bleibt. Also wenn ich jetzt so auf die Folge zurück schaue,
00:14:16: dann bleibt für mich vor allem eins hängen. Wir kommen nicht drum rum und selbst ehrlich zu
00:14:21: begegnen. Völlig egal, wie laut es da draußen ist, wie viele Meinungen darum schwören oder
00:14:28: wie sehr wir uns manchmal ablenken. Am Ende landen wir doch immer wieder bei uns selbst.
00:14:34: Und genau da fängt es halt an, in diesen ruhigen Momenten, wo keiner zuschaut und keiner applaudiert.
00:14:41: Ich finde auf jeden Fall es lohnt sich, da mal öfter reinzuhören. Jetzt nicht
00:14:46: um irgendwas perfekt zu machen, sondern um sich selbst wieder ein Stück näher zu kommen. Und
00:14:52: hey, wenn du was aus dieser Folge mitgenommen hast, wenn dich was berührt oder zum Nachdenken
00:14:57: gebracht hat, dann freue ich mich auf jeden Fall riesig. Bis dahin, hör auf dein Herz,
00:15:03: vertraue auf deine innere Stimme und vergiss nicht, die Antworten liegen in dir. Unbox
00:15:08: yourself and supercharge your life.
Neuer Kommentar