#72 Die Sprache in Deinem Kopf macht Dich kaputt
Shownotes
Viele Menschen merken gar nicht, wie gnadenlos sie im Alltag mit sich selbst umgehen. Ein kleiner Fehler, ein falsches Wort, ein kurzer Blick in den Spiegel – und sofort setzt die innere Stimme an: kritisch, abwertend, manchmal regelrecht verletzend. Doch genau diese Selbstgespräche formen Dein Selbstbild, Deine Gefühle und am Ende auch Deine Entscheidungen. In dieser Folge erfährst Du, wie Du Dir dieser Muster bewusst wirst, warum Fragen und Bewertungen Deinen inneren Dialog so stark beeinflussen und wieso Dein Selbstwert dabei der Schlüssel ist. Eine Einladung, genauer hinzuhören und eine Sprache mit Dir selbst zu entwickeln, die Dich nicht klein hält, sondern wachsen lässt.
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00:00:00: Du fühlst täglich Gespräche mit dir selbst und viele davon sind gnadenlos.
00:00:05: Worte, die du niemals zu einem geliebten Menschen sagen würdest, haust du dir im Kopf um die Ohren, ohne es überhaupt zu merken.
00:00:14: Genau diese Stimme macht dich klein, raub dir Energie und sorg dafür, dass du dich ständig selbst sabotierst.
00:00:36: Hallo und herzlich willkommen bei einer neuen Folge von unserem Supercharger Live Podcast.
00:00:43: Schön, dass du da bist.
00:00:45: Weißt du, manchmal reden wir so mit uns selbst, als wären wir unser eigener, schlimmster Gegner.
00:00:52: Ohne dass wir es wirklich merken, laufen da ständig Kommentare im Kopf ab und viele davon sind alles andere als freundlich.
00:01:01: Und das Verrückte ist, wenn jemand anders so mit uns sprechen würde, wie wir es oft mit uns selbst tun, dann würden wir wahrscheinlich sofort auf Abstand gehen.
00:01:11: Aber bei uns selbst lasst mir das durchgehen.
00:01:14: Jeden Tag, ganz automatisch.
00:01:18: Es ist spannend, wenn man sich das mal klar macht.
00:01:20: Sprache ist nicht nur das, was wir nach außen geben, sondern auch das, was wir im Inneren koativieren.
00:01:27: Diese ständigen Sätze, die sich wiederholen, prägen unser Selbstbild und beeinflussen unsere Stimmung, unsere Energie, ja im Grunde unsere ganze Heitung zum Leben.
00:01:39: Und oft sind es immer wieder dieselben Wort, die wir uns einreden, wie so ein inneres Echo.
00:01:46: Das wirkt dann irgendwann normal, fast selbstverständlich, aber es zieht uns runter, ohne dass wir das sofort spüren.
00:01:55: Das heißt, wenn du morgens aufwachst, wenn dir etwas runterfällt oder du einen Fehler machst, läuft sofort dieser automatische Kommentar.
00:02:04: Vielleicht ist es ein generftes Oh typisch oder ein abwertendes Wie dumm von mir!
00:02:11: Solche kleinen Sätze scheinen harmlos, aber sie machen was mit dir.
00:02:15: Dein Körper hört mit, dein Unterbewusstsein hört mit, und die Stimmung kippt schneller als du denkst.
00:02:23: Und ja, das Ganze hat eine psychologische Tiefe.
00:02:27: Unsere innere Sprache wirkt wie ein Väter, durch den wir die Welt wahrnehmen.
00:02:32: Worte schaffen Bedeutungen und Bedeutungen lösen Gefühle aus.
00:02:37: Wenn wir also ständig kritisch mit uns umgehen, dann baut sich ein innerer Druck auf, der langfristig Spuren hinterlässt.
00:02:45: Und genau deshalb lohnt es sich, mal genauer hinzuhören.
00:02:49: Nicht gleich mit Druck, nicht mit dem Anspruch sofort alles zu ändern, sondern eher wie mit einer Art Neugier.
00:02:57: Einfach mal beobachten, wie du mit dir sprichst.
00:03:00: Das ist der erste Schritt und der ist oft schon augenöffnend.
00:03:06: Wenn wir jetzt ein Stück weitergehen, dann ist der erste wichtige Punkt wirklich dieses Bewusstsein.
00:03:13: Denn oft ist uns überhaupt nicht klar, wie wir den ganzen Tag mit uns selbst reden.
00:03:18: Das läuft so nebenbei, fast wie ein Radioprogramm im Hintergrund, dass wir gar nicht richtig wahrnehmen und trotzdem beeinflusst es unsere Gefühle, unsere Entscheidungen und am Ende auch unser Verhalten.
00:03:33: Ich meine, stell dir mal vor, da würde jemand neben dir herlaufen, von morgens bis abends.
00:03:38: Und jedes Mal, wenn dir etwas nicht gelingt oder wenn etwas Unangenehmes passiert, würde diese Person direkt kommentieren.
00:03:47: Na toll, das war ja wieder typisch.
00:03:49: Oder du bist echt unfähig.
00:03:52: So etwas würdest du dir wahrscheinlich nicht lange gefallen lassen.
00:03:56: Und trotzdem ist genau das bei uns selbst oft Standard, ohne dass wir es überhaupt bemerken.
00:04:04: Das Schwierige ist, dass unser Gehirn auf Wiederholung reagiert.
00:04:08: Worte, die wir immer und immer wieder denken, fühlen sich irgendwann normal an, auch wenn sie eigentlich destruktiv sind.
00:04:18: Und genau das macht es so tückisch, weil wir gar nicht merken, wie sehr uns diese ständigen Selbstgespräche runterziehen.
00:04:25: Das ist kein bewusst geplanter Akt, das passiert automatisch, einfach weil wir uns bestimmte Muster angewöhnt haben.
00:04:34: Und da liegt der Knackpunkt.
00:04:37: Wenn wir uns dieser Muster bewusst werden, entsteht überhaupt erst die Möglichkeit, sie zu hinterfragen.
00:04:45: Manchmal reicht schon ein kurzer Moment, um sich klar zu machen, okay, stopp, so rede ich gerade mit mir.
00:04:52: Und das klingt jetzt vielleicht unspektakulär, aber dieser kleine Augenblick der Aufmerksamkeit verändert schon die Dynamik.
00:05:00: Denn in dem Moment, wo wir das registrieren, haben wir die Chance, anders zu reagieren.
00:05:06: und das ist kein riesiger Kraftakt, sondern eher wie ein kleiner Scheiter, der im Kopf umgelegt wird.
00:05:14: Ich finde.
00:05:15: das Spannende daran ist, dass es gar nicht darum geht, plötzlich alles rosa rot zu sehen oder so zu tun, als wäre das Leben immer perfekt.
00:05:24: Es geht vielmehr darum, einen realistischen, aber fairen Ton mit sich selbst zu finden.
00:05:30: Denn wenn wir zu streng, zu hart oder zu abwerten mit uns reden, dann wirkt das wie eine Dauerbelastung.
00:05:38: Und irgendwann spürt man, dass die innere Stimme nicht nur ein Kommentar im Kopf ist, sondern dass sie die Basis dafür bildet, wie man sich selbst erlebt.
00:05:47: Und genau da setzt dieses Bewusstsein an.
00:05:51: Erst mal überhaupt hören, was da eigentlich läuft.
00:05:56: Sobald ihr einmal bewusst geworden ist, wie du mit dir selbst redest, kommt automatisch die nächste Frage.
00:06:03: Wie kann ich das verändern?
00:06:05: Und ich sage dir, das klingt im ersten Moment komplizierter, als es eigentlich ist.
00:06:11: Denn es geht nicht darum, alles von heute auf morgen auf den Kopf zu stellen, sondern eher darum, bestimmte Wörter, bestimmte Formulierungen Stück für Stück zu ersetzen.
00:06:23: Sprache ist wie ein Gewohnheitsmuster und jedes Muster kann man neu prägen.
00:06:29: Wenn ich also merke, dass ich mir ständig irgendwelche abwertenden Sätze einrede, dann lohnt es sich genau da anzusetzen.
00:06:38: Oft sind es ja gar nicht die großen Beleidigungen, sondern diese kleinen Sticheleien im Alltag, die uns unbemerkt schwächen.
00:06:47: Das wirkt unterschwellig, aber es wirkt.
00:06:51: Worte sind nicht neutral, sie tragen Bedeutung und lösen Gefühle aus.
00:06:56: Ein negativer Ausdruck zieht dich runter.
00:06:59: Ein neutraler oder konstruktiver Ausdruck öffnet dagegen einen anderen Blickwinkel.
00:07:05: Das ist keine Zauberei, das ist schlicht Psychologie.
00:07:09: Und ja, anfangs fühlt sich das vielleicht ungewohnt an.
00:07:13: Wenn du jahrelang eine bestimmte Art zu Denken kultiviert hast, dann wirkt es fast künstlich, wenn du plötzlich andere Worte verwendest.
00:07:22: Aber das ist normal.
00:07:24: Denn Gehirn ist auf Routinen eingestellt und jede Abweichung löst erst mal Widerstand aus.
00:07:31: Wichtig ist nur diesen Widerstand nicht als Zeichen zu sehen, dass es sinnlos ist, sondern als Hinweis, dass gerade etwas Neues passiert.
00:07:40: Denn genau so beden sich neue, neuronale Verbindungen.
00:07:45: Und genau so verändert sich das innere Selbstgespräch.
00:07:49: Ein hilfreicher Gedanke ist dabei, sich bewusst zu machen, dass Worte wie Etiketten sind.
00:07:55: Je nachdem, welches Etikett du einer Situation gibst, verändert sich deine Reaktion darauf.
00:08:02: Nennst du etwas ein Problem?
00:08:04: Wirkt es schwer.
00:08:05: drückend und blockierend.
00:08:07: Nennst du es eine Herausforderung?
00:08:10: Klingt es gleich nach Möglichkeit, nach Bewegung, nach etwas, das lösbar ist.
00:08:15: Das ist kein oberflächliches Spiel mit Begriffen, sondern es entscheidet, auf welche inneren Ebene du dich bewegst, eher auf der Problemebene oder schon auf der Lösungebene.
00:08:29: Am Ende geht es also nicht darum, die irgendwas Schönes einzureden, sondern um Klarheit im Denken.
00:08:36: Wenn du deine Selbstgespräche veränderst, veränderst du auch deine innere Haltung.
00:08:41: Und genau diese Haltung entscheidet, ob du dich von einer Situation klein machen lässt oder ob du sagst, okay, das ist nicht angenehm, aber ich gehe konstruktiv damit um.
00:08:53: Wenn wir schon bei der Veränderung der Selbstgespräche sind, dann spielt ein Punkt eine riesige Rolle.
00:09:00: Die Fragen, die wir uns stellen und die Bewertungen, die wir Situationen geben.
00:09:06: Denn jede Frage, die du dir stellts, öffnet automatisch eine bestimmte Richtung im Denken.
00:09:12: Wenn du dich ständig fragst, warum immer dir so etwas passiert, warum das Leben so unfair ist, dann längst du deinen Fokus in eine Sackgasse.
00:09:22: Dein Kopf sucht nach Antworten, aber die Antworten fühlen dich meistens noch tiefer in dieses Gefühl von Ohnmacht oder Ungerechtigkeit.
00:09:32: Das ist wie ein Gedankenkarussell.
00:09:34: dass sich immer schneller dreht, ohne dass du irgendwo ankommst.
00:09:40: Ganz anders wirkt es, wenn du beginnst, bewusst andere Fragen zu stellen.
00:09:45: Anstatt in diesem, warum ich Modus fest zu hängen, kannst du dich fragen, was kann ich daraus lernen?
00:09:53: Oder, wer könnte mir helfen?
00:09:56: Solche Fragen lenken deinen Blick automatisch weg vom Problem und hin zu einer möglichen Lösung.
00:10:03: Psychologisch gesehen verschiebt sich dadurch die Ebene, auf der du denkst.
00:10:08: Es ist ein Unterschied, ob dein Gehirn nach Beweisen für deine Benachteiligung sucht oder ob es aktiv nach Handlungsmöglichkeiten ausschaut.
00:10:19: Und genauso entscheidend ist, wie du Dinge bewertest.
00:10:23: Wir Menschen bewerten ständig, oft völlig automatisch.
00:10:26: Ein kleiner Fehler und schon etikettieren wir das Ganze als Katastrophe.
00:10:32: Ein kritischer Kommentar von außen und sofort entsteht das Gefühl, nicht genug zu sein.
00:10:39: Aber eine Bewertung ist nichts anderes als eine gedankliche Brille, die wir uns aufsetzen.
00:10:44: Und wenn du dir das bewusst machst, dann merkst du schnell, du kannst diese Brille wechseln.
00:10:50: Nicht indem du alles schön redest, sondern indem du dir erlaubst, neutraler, gelassener oder auch einfach pragmatischer drauf zu schauen.
00:11:00: Denn das, was wirklich den Unterschied macht, ist die Kombination aus Frage und Bewertung.
00:11:06: Stell dir vor, du bewertest eine Situation als riesiges Problem und fragst dich gleichzeitig, warum passiert das nur mir?
00:11:15: Das ist ein direkter Weg in Frust und Stillstand.
00:11:19: Bewertest du dasselbe Ereignis dagegen als unangenehm, aber lösbar und fragst dich, okay, wie gehe ich jetzt am besten damit um?
00:11:28: dann spürst du sofort, dass dein Denken in Bewegung kommt.
00:11:32: Es ist also nicht egal, welche Fragen du stellst und welche Etiketten du benutzt.
00:11:38: Das beeinflusst unmittelbar, wie du dich fühlst, wie du reagierst und am Ende auch, welche Entscheidungen du triffst.
00:11:47: Wenn wir über Fragen und Bewertungen gesprochen haben, dann führt das fast automatisch zu einem noch tieferen Punkt, dem eigenen Selbstwert.
00:11:56: Denn ganz ehrlich, die Art, wie wir mit uns reden, hängt stark davon ab, was wir über uns selbst denken.
00:12:03: Wenn ich mich im Kern nicht wertvoll fühle, dann erlaube ich mir viel eher, mich selbst runterzumachten oder kleinzureden.
00:12:12: Dann wirken die abwertenden Sätze fast wie eine Bestätigung für das, was ich ohnehin schon glaube.
00:12:19: Und genau das macht es so gefährlich, weil es sich wie ein Kreislauf anfühlt.
00:12:24: Wenig selbstwert.
00:12:25: harte innere Sprache, noch weniger Selbstwert.
00:12:30: Das Entscheidende ist, sich klarzumachen, dass liebevoll mit sich umgehen, nicht bedeutet, alles durchgehen zu lassen oder sich ständig zu schonen.
00:12:40: Es bedeutet vielmehr, eine Haltung einzunehmen, die respektvoll und fürsorglich ist.
00:12:46: Stell dir vor, du würdest mit einer guten Freundin sprechen, die gerade an sich zweifelt.
00:12:52: Würdest du ihr sagen, dass sie unfähig ist oder dass sie nichts auf die Reihe bekommt?
00:12:57: Wohl kaum.
00:12:59: Genau so einen Ton brauchen wir auch uns selbst gegenüber.
00:13:02: Denn diese innere Stimme ist immer da und sie hat enormen Einfluss darauf, wie wir uns fühlen und wie wir handeln.
00:13:11: Psychologisch betrachtet geht es dabei um Selbstakzeptanz.
00:13:16: Wenn ich mich selbst annehme, auch mit meinen Fehlern, schwächen und grenzen, dann entsteht Raum für Wachstum.
00:13:24: Wenn ich dagegen ständig nur auf meine Defizite schaue und mich dafür verurteile, dann raube ich mir Energie und Motivation.
00:13:32: Ein liebevoller Umgang heißt also nicht, alle schön zu reden, sondern sich selbst mit der selben Empathie zu begegnen, die man anderen oft so selbstverständlich entgegenbringt.
00:13:45: Und ja, es klingt manchmal fast banal, aber dieser innere Ton entscheidet darüber, ob wir uns im Alltag eher als Gegnerin oder als Verbündete erleben.
00:13:56: Wenn ich spüre, dass ich mir selbst vertraue, dass ich mich nicht permanent attackiere, dann gehe ich ganz anders an Herausforderungen heran.
00:14:05: Dann darf auch mal etwas schiefgehen, ohne dass gleich mein Wert in Frage steht.
00:14:10: Genau das macht den Unterschied.
00:14:13: Selbstwert und liebevoller Umgang sind die Grundlage dafür, dass wir überhaupt in der Lage sind, gesunde Selbstgespräche zu führen.
00:14:24: Und damit sind wir auch schon am Ende von dieser Folge angekommen.
00:14:27: Wenn du dir das alles nochmal durch den Kopf gehen lässt, dann merkst du schnell, dass es im Kern immer wieder auf eines hinausläuft.
00:14:36: Wie wir mit uns selbst sprechen, wie wir uns bewerten und welchen Stellenwert wir uns eigentlich geben.
00:14:43: Die innere Sprache ist kein Nebenschauplatz.
00:14:45: Sie entscheidet darüber, ob wir uns selbst im Weg stehen oder ob wir uns unterstützen.
00:14:51: Und genau deshalb lohnt es sich, da immer wieder hinzuschauen, auch wenn es manchmal unbequem ist.
00:14:58: Ich möchte dir an dieser Stelle noch etwas mitgeben.
00:15:01: Unterschätze nie, wie kraftvoll es ist, wenn du dir selbst mit Respekt und Freundlichkeit begegnest.
00:15:09: Es macht den Unterschied, ob du dir im Alltag eine Last bist oder ob du dir Heid gibst.
00:15:15: Und wenn du das nächste Mal bemerkst, wie hart du gerade mit dir umgehst, Dann erinnere dich daran, dass du immer auch die Möglichkeit hast, die Stimme in deinem Kopf ein Stück weicher, ein Stück konstruktiver zu machen.
00:15:31: Wenn dir diese Folge gefallen hat, dann freue ich mich wirklich sehr, wenn du sie bewertest.
00:15:36: Das hilft nicht nur mir, sondern sorgt auch dafür, dass noch mehr Menschen Impulse für ihr eigenes Leben bekommen.
00:15:44: Und wenn du jemanden kennst, dem diese Gedanken gut tun könnten, dann teile die Folge gerne weiter.
00:15:50: Denn am Ende geht es genau darum, dass wir gemeinsam einen Unterschied machen, in dem wir bewusster mit uns selbst und mit anderen umgehen.
00:16:00: Bis zur nächsten Folge!
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